[pierre leich]
Überblick der Aktivitäten im Theaterbereich
Nürnberger Kabarettfestival
Seit seiner Gründung im Jahr 1980 veranstaltete der Verein zur Förderung von Kunst und Kommunikation – kuk e.V. das „Nürnberger Kabarettfestival“, das er von der Nürnberger Kabarettgruppe Kläranlage übernommen hatte. Bei der vierten Auflage 1983 gab es 31 Auftritte an elf Orten. 1984 legte der kuk e.V. mit dem „Nürnberger Kunstmarkt“ eine neue Veranstaltungsreihe auf, bei der zum Motto „Feuer“ auch italienisches Straßentheater eingeladen wurde. Zwar wurde der geplanter Köhlerhaufen von den Behörden nicht genehmigt, doch dank der italienischen Künstler stand unversehens das Hans-Sachs-Denkmal in Flammen, was bei der Denkmalschutzbehörde nur bedingt humorvoll genommen wurde. Das Abschrubben der Brandflecke dauerte gefühlte zwei Wochen und ich bedauere den Vorgang bis heute.
ART Finale
Aus dem „Nürnberger Kunstmarkt“ wurde die ART Nürnberg, damals die größte Kunstmesse Süddeutschlands. Schwerpunkt war natürlich Malerei, Grafik und Skulptur. Neben den Sonderausstellungen zum Thema Art Network gab es jedoch als Spielbein einen ausgeprägten Performanceteil. Nachdem sich die ART Nürnberg 1994 als Kunstmesse nicht mehr fortsetzen ließ, verabschiedete sie sich mit dem zweitägigen Performancefestival ART Finale. Gerd Schmelzer hatte uns die alte Galvanik im ehemaligen Triumph-Adler-Gelände überlassen und 17 Performer hauchten dem Gemäuer den letzten „ART-Atem“ ein.

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4. Deutsche Meisterschaft im Improvisationstheater
Seit unseren Zeiten im Vorstand der fränkischen Jugendpresse hatten Sigi Wekerle und ich Verbindung und viele gemeinsame Projekte. Mit der Kunstmessenzeit war dieser Kontakt in ruhigeres Fahrwasser geraten, bis zu einer Begegnung nach einem Auftritt der Improgruppe 6 auf Kraut in der Nürnberger Desi. Den Auftritt verpasste ich zwar, aber beim Nachgespräch entstand der Gedanke, im Jahr 2000 die 4. Deutsche Meisterschaft im Improvisationstheater zu veranstalten. Ein anderer Jugendpressefreund, Dr. Uli Glaser, unterstützte als Leiter des Projektbüros Stadtjubiläum die Idee und mein ehemaliger Sprachwissenschaftsdozent, derweil Schul- und Kulturreferent der Stadt Nürnberg, Dr. Georg Leipold, fand einen Etat, so dass im 950-jährigen Jubiläum von Nürnberg die Stadt Gastgeber für 18 Gruppen wurde. Die 4. Deutsche Meisterschaft im Improvisationstheater in Nürnberg war sehr erfolgreich und hatte bei bestem Wetter im Komm eine wunderbare Stimmung verbreitet.

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Theatersport WM
Nach der furiosen Deutschen Meisterschaft waren die Nürnberger willkommener Partner, als die Idee einer Weltmeisterschaft aufkam. Wegen der bundesweiten Austragung internationaler Gruppen zog sich die Vorbereitung über sechs Jahre hin, die mir als Geschäftsführer viel Gestaltungsraum erlaubten. Am Ende stand die erste Theatersport WM im Kunst- und Kulturprogramm zur FIFA WM 2006TM. 16 Nationalteams aus allen Kontinenten traten in zwei Dutzend deutscher Städte gegeneinander an und das Finale im Berliner Theater am Kurfürstendamm wurde live im ZDFtheaterkanal übertragen.

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KeplerKonferenz
Meine wissenschaftlichen Interessen waren bei dem Wissenschaftstheater SCIENCE-Fiction: Die KeplerKonferenz von Chriska Wagner gefordert. Gemeinsam mit dem Choreografen Ingo Schweiger produzierte sie das Stück, das im Internationalen Jahr der Astronomie am 13. Februar 2009 im Nicolaus-Copernicus-Planetarium Premiere feiern konnte. Außerirdische waren zur Erde gereist, um das Werk von Johannes Kepler zu würdigen. Als Schauspieler wirkten Anne Devries, Duke Meyer, Sigi Wekerle und Chriska Wagner. Mit Stolz darf ich vermerken, dass jede wissenschaftliche Aussage meine gutachterliche Kompetenz passieren musste. Das Ergebnis war astronomisch ebenso korrekt wie künstlerisch spannend.

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Interstellare Begegnung
Nach einem Vortrag von Prof. Dr. Hanns Ruder entstand beim Nachgespräch die Idee, das Theaterprojekt Die KeplerKonferenz mit einer Veranstaltung des Sonderforschungsbereichs Transregio Gravitationswellenastronomie an der Universität Tübingen zu kombinieren. Dem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des SFBs, PD Dr. Hans-Peter Nollert, gefiel die Idee und so kam es, dass am 12.2.10 die Außerirdischen nach Tübingen zur Interstellaren Begegnung – Kepler und die Folgen reisten. Diesmal waren aber auch drei Erdbewohner beteiligt und verdeutlichten, dass die Menschheit seit Keplers Zeiten doch einiges über das Universum herausbekommen hat. Die Wissenschaftler waren Prof. Dr. Karsten Danzmann, Prof. Dr. Harald Lesch und Prof. Dr. Hanns Ruder.

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Ehre
Ach ja, apropos Theater: Im Jahr 2000 wurde ich zum Ehrenmitglied einer der ältesten deutschen Improtheatergruppen ernannt – 6 auf Kraut; vermutlich meiner herausragenden Verdienste um die deutsche Improszene wegen oder so ähnlich. Auf jeden Fall konnte ich es kaum abwarten, das Ehrenhemd in Besitz zu nehmen.